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Ich denke wir erinnern uns alle an den Tag, als sich Kristen das erste Mal mit ihrem glattgeschorenen Kopf zeigte und erklärte, dass sie das hauptsächlich für ihren neuen Action-Film UNDERWATER getan hat. Dies war 2017 - ganze drei Jahre ist der Film wortwörtlich untergetaucht und es gab zwischendurch so gut wie keinerlei Hinweise auf einen bevorstehenden Kinostart. Sicherlich war/ist die milliardenschwere Übernahme von 20th Century Fox durch Disney ein wesentlicher Grund für die Verzögerung... Disney verantwortet dadurch eine Vielzahl an Produktionen von Fox und ist somit auch für Marketing, Vertrieb und sonstige Kostenaufwendungen für die Veröffentlichung eines Films zuständig. Doch das scheint Disney irgendwie vollkommen egal. Der Fokus des Studios liegt ganz klar auf Star Wars, Marvel oder Frozen und so bescheuert es ist, aber Filme wie Underwater sind denen ziemlich egal.. Der Film ist diese Woche in mehreren Ländern angelaufen, doch nur die wenigsten werden davon mitbekommen haben. Bei Arthouse-Filmen mag ein kleiner Kinostart keine Seltenheit sein, doch von einem Action-Blockbuster aus dem Hause eines Hollywood-Studios, der rund 80 Mio. US$ gekostet haben soll, habe ich wesentlich mehr erwartet. (Es gab ja nichtmal eine Premiere..!) In Berlin läuft er in nicht einmal 10 Kinos und auch das höchstens 2x am Tag. Auch ein Kino, dass den Film am Starttag in Originalfassung zeigte suchten wir vergeblich. So saßen wir also in einem halbwegs großen Multiplex-Kino zur Hauptvorstellung in einem Saal mit vielleicht 20 weiteren Zuschauer*innen... schade. Leere Säle und wenig Promo ist ja nicht selten ein Indiz für einen ziemlich schlechten Film und ehrlich gesagt, hab ich das auch ein bisschen befürchtet, doch ähnlich wie Charlie's Angels, war ich angetan vom Film und durchlebte intensive 95 Minuten! Um die wenige Promo mal ein bisschen schön zu reden, kann ich immerhin sagen, dass ich im Vorfeld keinerlei Spoiler gelesen habe. Zugegeben hab ich nicht mal eine Review gelesen und konnte mir den Film relativ unvoreingenommen angucken 😃
Selten war es übrigens so einfach die Handlung eines Films von Kristen zusammenzufassen:
Norah (Kristen) ist Teil eines Forschungsteams, welches am Grunde des Mariannengrabens im Pazifischen Ozeans seit einiger Zeit wissenschaftliche Bohrungen durchführt. Eines Tages kommt es zu einer unerklärlichen Explosion, die Großteile der Unterwasser-Station inklusive allen Kommunikationswegen zur Außenwelt und Rettungskapseln sind zerstört. Der sechsköpfigen Besatzung unter Captain Lucien (Vincent Cassel) wird schnell klar, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht und etwas Unbekannten in der Tiefsee lauert.. Dennoch sehen sie sich gezwungen, die Bohrinsel zu verlassen und sich der Unterwasserwelt zu stellen, um überleben zu können...
Schon der Trailer warf die Frage auf, ob sich der Film hier nicht ein bisschen zu sehr von den großen Science-Fiction-Klassikern Alien und Abyss abgeguckt hat und uns überhaupt eine "neue" Geschichte präsentieren wird. Die Antwort darauf ist eher ein JEIN. Was die sehr einfache Story angeht, ist der Kampf gegen große Monster definitiv keine originelle Geschichte, aber es hat dann doch seine eigenen Stärken. Der Film schafft es zum Beispiel die Spannung über die kompletten 95 Minuten zu halten. Das liegt vor allem daran, dass wir direkt unter Wasser in die Handlung einsteigen und es schon in Minute 2 mit der Action losgeht. 💥💥💥 Ab dann passiert alles Schlag auf Schlag. Meine Schultern lockerten sich eigentlich erst wieder beim Abspann, so angespannt saß ich die ganze Zeit auf meinem Platz. 😄
Horror gehört definitiv nicht zu meinen Lieblings-Genres, weshalb ich diesen Film auch wirklich wirklich nur für Kristen geguckt habe. Die Tagline des Films ist "ES IST ERWACHT" und naja, und so nimmt der Titel schon einiges an Schreckmomenten vorweg, was den Horror angeht, denn mit "ES" ist ganz bestimmt nicht einfach nur ein kleiner Nemo-Fisch gemeint 😄 Die Gruselmomente, die der Trailer andeutete, hielten sich auch echt in Grenzen. Bei den ersten paar Malen, als die Monster aufgetaucht sind, haben wir (wir waren zu dritt) uns DEFINITV ganz schön erschreckt, aber da gewöhnt man sich wirklich schnell dran. Dass die Monster zum Ende hin immer größer und gefährlicher werden, ist denke ich allen klar, die in so einen Horrorfilm gehen ^^
Da es weniger die Monster waren, die einem hier Angst einjagen, wird die Spannung vor allem durch das starke Sounddesign und die beängstigende Enge der Schauplätze erzeugt. Befinden sie sich "drinnen", sind die Räume meist eng, dunkel, nass und kalt. Wenn sie sich außerhalb der Station befinden, stecken sie in riesigen, schweren, Tiefseeanzügen.. Also beides nicht wirklich geil. 😕
Einen kurzen Hinweis über die sehr ähnlichen Kostüme & Frisuren in Underwater und High Life halte ich hier übrigens für vollkommen angebracht:
Das einzige was mich WIRKLICH am Film gestört hat war, dass Kristen ziemlich oft und ziemlich ohne Grund in knappster Unterwäsche durchs Bild hopsen muss. Sorry, aber das hatte dann schon etwas trashiges, zumal auch komischerweise nur die weiblichen Charaktere in diesen Szenen gezeigt wurden.. Man kann den Film aber trotzdem für die starke Hauptfigur Norah loben, die besonders zum Ende hin große Stärke beweist und sich auch von seeeeehr seltsamen Sprüchen ihres Teamkollegen ("Norah, du flachbrüstiges Elfenwesen") nicht einschüchtern lässt.
Da wären wir auch schon bei einem anderen schwierigen Thema.. die SYNCHRO. Ich glaube, alle Film seit twilight konnte ich immer irgendwie in OV- oder OmU-Version schauen, doch stolpert man ja doch mal über die deutschen Stimmen von Rob und Kristen, sei es im Fernsehen oder wenn Trailer gezeigt werden. Schon beim Charlie's Angels Film ist mir aufgefallen, dass Kristen nicht mehr wie üblich von Annina Braunmiller (die seit twilight ihre feste Synchronstimme war) synchronisiert wurde, und dies anscheinend nicht nur im Trailer so war. Jetzt bei Underwater war es aber erneut eine andere Stimme und die war wirklich furchtbar!!! Ich hatte mich mit Kristens Stimme eigentlich ganz gut angefreundet und auch wenn A.Braunmiller eine total andere Stimme hatte, hatte ich trotzdem das Gefühl, sie versucht wenigstens so wie Kristen zu reden.. Aber die Stimme jetzt war so gar nicht wie Kristen.. Es klang leider sehr nach Hollywood, etwas eingebildet und unpersönlich. Ich hab mich während des gesamten Films nicht an ihre Stimme gewöhnen können, was doppelt schade war, da Norah sehr viel aus dem Off spricht und ich dann immer erst nach 10 Sekunden bemerkt habe, dass das ja Kristen sein soll 😂 Laut synchronkartei.de hat Kristen seit Personal Shopper keine feste Stimme mehr.. Falls jemand Frau Braunmiller persönlich kennt, möge er/sie ihr doch bitte ausrichten, dass wir sie vermissen, dankööö.
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Viel bleibt ansonsten gar nicht mehr zu sagen. Wie so oft, ist Underwater eindeutig ein Film für die große Leinwand, da man sich nur so komplett auf den Film einlassen kann bzw. muss. Kristen macht ihre Sache toll und kann auch hier erneut beweisen, dass sie eben nicht nur kleine, ruhige Arthousefilme mag, sondern auch Action-Szenen und großen Sets durchaus gewachsen ist. Dankbarerweise ist sie die Hauptrolle und hat mit Abstand am meisten Screentime, auch wenn sie weniger emotionale Szenen und Dialoge hat, wie wir es sonst vielleicht von ihr gewohnt sind. Von den Nebenfiguren hatte Vincent Cassel noch am meisten zu tun und die 'spannendste' Storyline. Die anderen Figuren bleiben leider etwas blass, da wir zu wenig über sie erfahren. Das hat leider auch Auswirkungen auf das Ende des Films, dass uns alle ein bisschen unbefriedigt zurückließ, aber dazu sag ich erstmal nicht mehr.
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Erneut zeigte uns Underwater eine neue Seite von Kristen und ich hoffe, ihr alle habt noch die Chance den Film sehen zu können! Da der Film wie in den USA leider katastrophal angelaufen ist, solltet ihr euch mit dem Kinobesuch nicht mehr viel Zeit lassen, lange wird er nicht mehr laufen.. Hier sind alle Spielorte mit ihren Zeiten: https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/underwater-es-ist-erwacht-2019