Sonntag, 12. Januar 2020

Rezension: Underwater - Es ist erwacht

USA, 2020. Regie: William Eubank
Zugegeben war es ziemlich ungewohnt innerhalb von einer Woche gleich zweimal für einen Film von Kristen ins Kino zu gehen, denn so nah lagen noch nie zwei Starttermine von ihren Filmen bei einander - und schon gar nicht zwei "Blockbuster". Wenn ich mich richtig erinnere, war Personal Shopper der letzte offizielle Kinofilm, der mittlerweile 3 Jahre zurückliegt.. Das Jahr könnte also wirklich nicht besser starten, denn es freut mich zu verkünden, dass nach 3 Engel für Charlie (Kritik hier) auch Underwater kurzzeitige Unterhaltung mit Kristen in der Hauptrolle ist und ordentlich was zu bieten hat!

Underwater - Es ist erwacht : Bild Kristen Stewart
The Walt Disney Company GmbH
Ich denke wir erinnern uns alle an den Tag, als sich Kristen das erste Mal mit ihrem glattgeschorenen Kopf zeigte und erklärte, dass sie das hauptsächlich für ihren neuen Action-Film UNDERWATER getan hat. Dies war 2017 - ganze drei Jahre ist der Film wortwörtlich untergetaucht und es gab zwischendurch so gut wie keinerlei Hinweise auf einen bevorstehenden Kinostart. Sicherlich war/ist die milliardenschwere Übernahme von 20th Century Fox durch Disney ein wesentlicher Grund für die Verzögerung... Disney verantwortet dadurch eine Vielzahl an Produktionen von Fox und ist somit auch für Marketing, Vertrieb und sonstige Kostenaufwendungen für die Veröffentlichung eines Films zuständig. Doch das scheint Disney irgendwie vollkommen egal. Der Fokus des Studios liegt ganz klar auf Star Wars, Marvel oder Frozen und so bescheuert es ist, aber Filme wie Underwater sind denen ziemlich egal.. Der Film ist diese Woche in mehreren Ländern angelaufen, doch nur die wenigsten werden davon mitbekommen haben. Bei Arthouse-Filmen mag ein kleiner Kinostart keine Seltenheit sein, doch von einem Action-Blockbuster aus dem Hause eines Hollywood-Studios, der rund 80 Mio. US$ gekostet haben soll, habe ich wesentlich mehr erwartet. (Es gab ja nichtmal eine Premiere..!) In Berlin läuft er in nicht einmal 10 Kinos und auch das höchstens 2x am Tag. Auch ein Kino, dass den Film am Starttag in Originalfassung zeigte suchten wir vergeblich. So saßen wir also in einem halbwegs großen Multiplex-Kino zur Hauptvorstellung in einem Saal mit vielleicht 20 weiteren Zuschauer*innen... schade. Leere Säle und wenig Promo ist ja nicht selten ein Indiz für einen ziemlich schlechten Film und ehrlich gesagt, hab ich das auch ein bisschen befürchtet, doch ähnlich wie Charlie's Angels, war ich angetan vom Film und durchlebte intensive 95 Minuten!  Um die wenige Promo mal ein bisschen schön zu reden, kann ich immerhin sagen, dass ich im Vorfeld keinerlei Spoiler gelesen habe. Zugegeben hab ich nicht mal eine Review gelesen und konnte mir den Film relativ unvoreingenommen angucken 😃


Selten war es übrigens so einfach die Handlung eines Films von Kristen zusammenzufassen: 

Norah (Kristen) ist Teil eines Forschungsteams, welches am Grunde des Mariannengrabens im Pazifischen Ozeans seit einiger Zeit wissenschaftliche Bohrungen durchführt. Eines Tages kommt es zu einer unerklärlichen Explosion, die Großteile der Unterwasser-Station inklusive allen Kommunikationswegen zur Außenwelt und Rettungskapseln sind zerstört. Der sechsköpfigen Besatzung unter Captain Lucien (Vincent Cassel) wird schnell klar, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht und etwas Unbekannten in der Tiefsee lauert.. Dennoch sehen sie sich gezwungen, die Bohrinsel zu verlassen und sich der Unterwasserwelt zu stellen, um überleben zu können...

Schon der Trailer warf die Frage auf, ob sich der Film hier nicht ein bisschen zu sehr von den großen Science-Fiction-Klassikern Alien und Abyss abgeguckt hat und uns überhaupt eine "neue" Geschichte präsentieren wird. Die Antwort darauf ist eher ein JEIN. Was die sehr einfache Story angeht, ist der Kampf gegen große Monster definitiv keine originelle Geschichte, aber es hat dann doch seine eigenen Stärken. Der Film schafft es zum Beispiel die Spannung über die kompletten 95 Minuten zu halten. Das liegt vor allem daran, dass wir direkt unter Wasser in die Handlung einsteigen und es schon in Minute 2 mit der Action losgeht. 💥💥💥 Ab dann passiert alles Schlag auf Schlag. Meine Schultern lockerten sich eigentlich erst wieder beim Abspann, so angespannt saß ich die ganze Zeit auf meinem Platz. 😄 

Horror gehört definitiv nicht zu meinen Lieblings-Genres, weshalb ich diesen Film auch wirklich wirklich nur für Kristen geguckt habe. Die Tagline des Films ist "ES IST ERWACHT" und naja, und so nimmt der Titel schon einiges an Schreckmomenten vorweg, was den Horror angeht, denn mit "ES" ist ganz bestimmt nicht einfach nur ein kleiner Nemo-Fisch gemeint 😄 Die Gruselmomente, die der Trailer andeutete, hielten sich auch echt in Grenzen. Bei den ersten paar Malen, als die Monster aufgetaucht sind, haben wir (wir waren zu dritt) uns DEFINITV ganz schön erschreckt, aber da gewöhnt man sich wirklich schnell dran. Dass die Monster zum Ende hin immer größer und gefährlicher werden, ist denke ich allen klar, die in so einen Horrorfilm gehen ^^ 

Da es weniger die Monster waren, die einem hier Angst einjagen, wird die Spannung vor allem durch das starke Sounddesign und die beängstigende Enge der Schauplätze erzeugt. Befinden sie sich "drinnen", sind die Räume meist eng, dunkel, nass und kalt. Wenn sie sich außerhalb der Station befinden, stecken sie in riesigen, schweren, Tiefseeanzügen.. Also beides nicht wirklich geil. 😕

Einen kurzen Hinweis über die sehr ähnlichen  Kostüme & Frisuren in Underwater und High Life halte ich hier übrigens für vollkommen angebracht: 

Bildergebnis für underwater filmHigh Life : Bild Robert Pattinson
Ähnliches FotoBildergebnis für underwater film

Das einzige was mich WIRKLICH am Film gestört hat war, dass Kristen ziemlich oft und ziemlich ohne Grund in knappster Unterwäsche durchs Bild hopsen muss. Sorry, aber das hatte dann schon etwas trashiges, zumal auch komischerweise nur die weiblichen Charaktere in diesen Szenen gezeigt wurden.. Man kann den Film aber trotzdem für die starke Hauptfigur Norah loben, die besonders zum Ende hin große Stärke beweist und sich auch von seeeeehr seltsamen Sprüchen ihres Teamkollegen ("Norah, du flachbrüstiges Elfenwesen") nicht einschüchtern lässt.

Da wären wir auch schon bei einem anderen schwierigen Thema.. die SYNCHRO. Ich glaube, alle Film seit twilight konnte ich immer irgendwie in OV- oder OmU-Version schauen, doch stolpert man ja doch mal über die deutschen Stimmen von Rob und Kristen, sei es im Fernsehen oder wenn Trailer gezeigt werden. Schon beim Charlie's Angels Film ist mir aufgefallen, dass Kristen nicht mehr wie üblich von Annina Braunmiller (die seit twilight ihre feste Synchronstimme war) synchronisiert wurde, und dies anscheinend nicht nur im Trailer so war. Jetzt bei Underwater war es aber erneut eine andere Stimme und die war wirklich furchtbar!!! Ich hatte mich mit Kristens Stimme eigentlich ganz gut angefreundet und auch wenn A.Braunmiller eine total andere Stimme hatte, hatte ich trotzdem das Gefühl, sie versucht wenigstens so wie Kristen zu reden.. Aber die Stimme jetzt war so gar nicht wie Kristen.. Es klang leider sehr nach Hollywood, etwas eingebildet und unpersönlich. Ich hab mich während des gesamten Films nicht an ihre Stimme gewöhnen können, was doppelt schade war, da Norah sehr viel aus dem Off spricht und ich dann immer erst nach 10 Sekunden bemerkt habe, dass das ja Kristen sein soll 😂 Laut synchronkartei.de hat Kristen seit Personal Shopper keine feste Stimme mehr.. Falls jemand Frau Braunmiller persönlich kennt, möge er/sie ihr doch bitte ausrichten, dass wir sie vermissen, dankööö.
Underwater - Es ist erwacht : Bild Kristen Stewart
The Walt Disney Company GmbH

Viel bleibt ansonsten gar nicht mehr zu sagen. Wie so oft, ist Underwater eindeutig ein Film für die große Leinwand, da man sich nur so komplett auf den Film einlassen kann bzw. muss. Kristen macht ihre Sache toll und kann auch hier erneut beweisen, dass sie eben nicht nur kleine, ruhige Arthousefilme mag, sondern auch Action-Szenen und großen Sets durchaus gewachsen ist. Dankbarerweise ist sie die Hauptrolle und hat mit Abstand am meisten Screentime, auch wenn sie weniger emotionale Szenen und Dialoge hat, wie wir es sonst vielleicht von ihr gewohnt sind. Von den Nebenfiguren hatte Vincent Cassel noch am meisten zu tun und die 'spannendste' Storyline. Die anderen Figuren bleiben leider etwas blass, da wir zu wenig über sie erfahren. Das hat leider auch Auswirkungen auf das Ende des Films, dass uns alle ein bisschen unbefriedigt zurückließ, aber dazu sag ich erstmal nicht mehr. 
Underwater - Es ist erwacht : Bild Kristen Stewart, Vincent Cassel
The Walt Disney Company GmbH

Erneut zeigte uns Underwater eine neue Seite von Kristen und ich hoffe, ihr alle habt noch die Chance den Film sehen zu können! Da der Film wie in den USA leider katastrophal angelaufen ist, solltet ihr euch mit dem Kinobesuch nicht mehr viel Zeit lassen, lange wird er nicht mehr laufen.. Hier sind alle Spielorte mit ihren Zeiten: https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/underwater-es-ist-erwacht-2019

Samstag, 4. Januar 2020

3 Engel für Charlie - Rezension

Am Donnerstag ist "Charlie's Angels" aka. "3 Engel für Charlie" in den deutschen Kinos angelaufen und wie immer kommt hier nun eine völlig subjektive und Kristen-fangirl-beeinflusste Rezension zum zweiten Langfilm von Regisseurin Elizabeth Banks:



Trotz des eindeutigen "Blockbuster"-Labels, der diesem Film angeheftet ist, haben wir hier zum Kinostart vergleichsweise wenig von "3 Engel für Charlie" mitbekommen.. Da der Film von Sony produziert wurde (und ein bisschen zu viele Product Placements für die Marke enthält), haben wir eigentlich fest mit einer Berlin-Premiere im SONY-Center gerechnet oder zumindest mit Veranstaltungen in Deutschland, schließlich erhielt der Film mehrere Millionen (!!) Euro aus den deutschen Fördertöpfen. Doch nix davon ist eingetroffen. Außer einem gesponserten Facebook-Post auf meiner Timeline habe ich keinerlei Werbung für den Film gesehen, nicht mal ein Plakat auf der Straße.. Es scheint, als ob das Boxoffice-Debakel in den anderen Ländern Sony komplett die Lust entzogen hat, diesen Film hier noch ins Kino zu bringen..


Zugegeben stand auch ich dem ganzen Projekt eher skeptisch gegenüber, da ich ein absoluter Hasser von Reboots, Spin-Offs, Remakes oder sonst was bin und ich originelle Inhalte unnötigen Neuinterpretationen oder ähnlichen Ausschlachtungen immer vorziehe. Doch zu meiner eigenen Überraschung hatte ich in dem Film sehr viel Spaß und finde das Marketing wird dem Film wirklich nicht gerecht.
Sony Pictures Germany

Was mich am Marketing so gestört hat, war zum einen der Trailer, den ich immernoch ziemlich schlecht finde und der mich befürchten ließ, dass die 'lustigsten' Szenen schon gezeigt wurden (was aber nicht der Fall war!). Zum anderen waren es mir einfach zu viele "Girlpower"-Botschaften, die mir das Gefühl gaben, als ob Charlie's Angels jetzt der erste Film ist, der endlich mal weibliche Heldinnen präsentiert.. Sorry Hollywood, aber das stimmt nicht. JA, wir brauchen mehr weibliche Hauptrollen und JA, Frauen verdienen die Gleichberechtigung in JEDER Hinsicht, aber je öfter sich ein Film eben NUR auf diesen Aspekt konzentriert und so zum einzigen Aushängeschild wird, verfehlt er meiner Meinung genau dieses Ziel.. Naja, ich kann mir vorstellen, dass das vielleicht einige Zuschauer*innen vom Kauf eines Kinotickets abgeschreckt hat und das dann auch der Grund für den großen Misserfolg in den USA war.

Ich glaube, eine Inhaltsangabe brauch es diesmal nicht, denn es reichen folgende Stichpunkte, um zu wissen, worum es in dem Film geht:

- Geheimagentinnen retten die Welt
- Bösewichte wollen die Welt zerstören
- teure Autos, die zu Schrott gefahren werden

Da Kristen wirklich der einzige Grund war, warum ich den Film anschauen wollte, kommt hier gleich vorab meine Meinung zu ihrem Auftritt: Es macht SO viel Spaß ihr in ihrer Rolle zuzusehen! Ihre Figur Sabina mag jetzt nicht die klügste von den 3 Engeln sein und hat auch leider nicht ganz so viel Text wie die zwei anderen, dafür ist sie aber für die meisten Lacher verantwortlich - Das ist bei Kristenfilmen ja auch eher eine Seltenheit 😀 Man merkt Kristen total an, dass sie auf diese Rolle richtig Bock hatte und in den choreographierten Actionsequenzen mal richtig zeigen kann, was sie auch körperlich drauf hat. Auch wenn sicherlich mit vielen Stuntleuten gearbeitet wurde, fand ich trotzdem, dass man sehr viel von den "echten" Schauspieler*innen gesehen hat und so war ich (vor allem von Ella Balinska) doch ziemlich erstaunt über die cool inszenierte Action und die dafür gewählten Choreographien oder Locations.
Bildergebnis für 3 engel für charlie 2020
Sony Pictures Germany

Es mag ermüdend klingen, aber natürlich muss ich auch nochmal auf Kristens Frisur eingehen.. Ihre langen Haare werden mir immer fehlen, daher diente der Film definitiv als kleines Trostpflaster: zum einen sehen ihre kurzen blondgefärbten Haare eigentlich ganz cool aus, wenn sie richtig gestylt sind und das sind sie im Film in jeder Szene (Hollywood halt..). Zum anderen ist es nunmal Aufgabenbereich eines Angels als Geheimagentin in alle möglichen Rollen schlüpfen um irgendwelche Typen auszutricksen, irgendwo einzubrechen oder sich als eine andere Person ausgeben. Dadurch sehen wir Kristen mit zahlreichen Perrücken 😍 Ein leichtes Seufzen konnte ich mir dennoch nicht verkneifen.
Bildergebnis für 3 engel für charlie kristen stewart long hair
Sony Pictures Germany

Charlie's Angels
 wurde überwiegend in Deutschland gedreht und so können sich vor allem die Hamburg-Fans freuen, denn die Elbphilarmonie ist eigentlich der Dreh- und Angelpunkt des ganzen Films und obwohl ich weiß, wie diese von innen aussieht, konnte mich der Film davon überzeugen, dass es jetzt der Hauptsitz von Geheimagent*innen ist. 😛 Auch Berlin ist eine der vielen, vielen Locations, doch von der Stadt sieht man nur die typischen Sightseeing-Aufnahmen, die in jedem Hollywoodfilm gleichermaßen unlogisch aneinander gereiht sind. 😄 Deutschland wird hier generell ganz gut auf die Schippe genommen und genau das war mit am witzigsten :D

Zugegeben haben wir alle die komplette Handlung nicht wirklich kapiert, denn es gibt zahlreiche Twists, die so schnell hintereinander kommen, dass ich bestimmt den ein oder anderen verpasst habe ^^ Ist aber eigentlich auch egal, denn - und das ist nun wirklich kein Spoiler - geht am Ende eh alles gut aus und die Angels und Bösewichte bekommen ihr verdientes Happy End.

Mir bleibt gar nicht so viel zu sagen, außer dass der Film definitiv am meisten Spaß macht, wenn man ihn mit Freundinnen zusammen guckt. Es ist genau der richtige Film für einen lustigen Kinoabend mit Popcorn und Cola. Die 120 Minuten gehen super-schnell vorbei, was auch am sehr lauten, poppigen Soundtrack liegt, der keine ruhige Minute bringt und die Leichtigkeit des Films unterstreicht. Gerade als Kristen-Fan kommt man hier voll und ganz auf seine Kosten und schließt aber auch die zwei anderen Engel - Naomi Scott als Elena und Ella Balinska als Jane - richtig ins Herz. 

Also ab ins Kino, solange ihr noch könnt! 3 Engel für Charlie // Spielzeiten und -orte

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