Sonntag, 15. April 2018

Kinotipp + Rezension: LADY BIRD

LADY BIRD - Ab 19. April im Kino


© Universal Pictures

Kurzinhalt
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Christine (Saoirse Ronan) hört seit einiger Zeit nur noch auf den Namen „Lady Bird“ und durchlebt gerade ihr letztes Schuljahr an einer katholischen Mädchen-Highschool in Sacramento, Kalifornien. Natürlich dreht sich während dieser Zeit alles um den Abschlussball, Jungs, Zickereien unter Freundinnen und die coolsten Partys. Doch Lady Bird hat schon große Pläne für die Zeit nach der Schule: Sie möchte so schnell wie möglich ihre Heimatstadt zu verlassen und auf eine teure Elite-Uni in New York oder LA gehen. Doch finanziell können sich weder sie noch ihre Eltern diese Unis leisten, was zum ständigen Streitthema in der Familie wird und Lady Bird nur noch aussichtsloser auf ihre Zukunft blicken lässt..


Wenn man die Handlung so erklärt, dann klingt es eigentlich wie eine gewöhnliche Coming-of-Age-Geschichte, die man schon hunderte Male während seiner Teenie-Jahre abends mit Freundinnen gesehen hat... Doch der Film ist weitaus mehr als das & nicht nur was für Teenies ;)

Was den Film so besonders macht, lässt sich eigentlich schwer in Worte fassen.. Es sind zum einen die starken, und oft auch sehr witzigen, Dialoge zwischen Lady Bird und ihren Eltern oder ihren Freunden. Der Film ist aber nicht nur eine Highschool-Komödie, sondern genauso auch ein sehr bewegendes Mutter-Tochter-Drama, das sowohl aus Lady Birds als auch aus der Sicht der Mutter erzählt wird. Diese Balance aus Ernsthaftigkeit und Witz geht einfach prima auf. Auch wenn man sich mehr mit Lady Bird als Hauptfigur identifiziert, habe ich mich oft dabei ertappt, wie ich öfters auch die Haltung der Mutter eingenommen habe.

Lady Bird und ihre Mutter © Universal Pictures
Saoirse Ronan ist absolut wunderbar als Lady Bird. Man fühlt sofort mit ihr mit, sie ist einem in vielen Situationen sehr sympathisch, doch in anderen Szenen kann sie auch ganz schön gemein sein (vor allem zu ihrer Mutter). Was ich an dem Charakter Lady Bird so mochte, ist dass sie so authentisch ist und eben nicht wie die typischen perfekten American Highschool Girls, die man leider sonst so oft in Filmen sieht. Saoirses Akne wurde nicht überpudert, sie ist nie groß geschminkt und ihre pinken Haare sind schon ziemlich rausgewachsen und oft strähnig.
© Universal Pictures
© Universal Pictures
Lady Birds Eltern © Universal Pictures

Für Greta Gerwig war es ihr erster Film, bei dem sie Regie geführt hat, doch sie hat als Schauspielerin bereits in vielen wunderbaren Indie-Filmen mitgewirkt. (Empfehlung: 20th Century Women, Maggies Plan oder Frances Ha!) Der Film ist zudem sehr autobiographisch – Greta selbst stammt aus Sacramento, ging auch auf eine katholische Schule träumte davon, auf eine große Uni zu gehen. Vielleicht ist es gerade diese Authentizität, die den Film so natürlich erscheinen lassen. Völlig zurecht wurden Saoirse Ronan, Greta Gerwig & der Film in den letzten Monaten mit zahlreichen Preisen überhäuft – so zum Beispiel mit 2 Golden Globes! 

Greta Gerwig am Set © Universal Pictures
Ähnliches Foto
Lady Bird gewann den Golden Globe als Beste Komödie!
Aber nicht nur Saoirse Ronan glänzt in der Hauptrolle, auch die Nebenfiguren sind top-besetzt! Laurie Metcalf kannte ich bisher nicht, aber als Lady Birds Mutter hat sie mich komplett umgehauen und ließ mich über viele Dinge noch lange nachdenken. Besonders sympathisch sind aber auch Lady Birds beste Freundin (Beanie Feldstein) und ihr erster Freund Danny, gespielt von Lucas Hedges, den manche vielleicht auch schon aus Manchester by the Sea kennen. Auch der durch Call Me By Your Name zum Indieheld gekrönte Timothée Chalamet spielt an Lady Birds Seite, wenn auch als ziemliches Arschloch – aber hübsch sieht er aus ;)

Lady Bird mit ihrem Freund Kyle © Universal Pictures

Der tolle Cast und die wunderbare Story machen Lady Bird zu einem absoluten Muss für alle Indie-Fans! Und durch Kristen (und Rob) sind wir in dieser Hinsicht ja mehr als geschult! Auch nach dem Film wird euch einiges noch lange im Kopf bleiben und an eure Eltern denken lassen. Ich empfehle euch daher, den Film entweder mit eurer besten Freundin, oder mit eurer Mutter im Kino zu schauen. Taschentücher für das Ende sind auch keine schlechte Idee. 💕💕💕

Wenn ihr jetzt immer noch nicht überzeugt seid, dann gibt's hier noch den Trailer: