Donnerstag, 12. September 2019

Kinoempfehlung + Rezension: DOWNTON ABBEY

In den vergangenen Jahren haben wir hier immer mal wieder Kinotipps ausgesprochen, die nicht oder nur indirekt mit Twilight, Rob oder Kristen zu tun haben, weil uns die Filme meist so gut gefallen haben, dass wir unbedingt wollten, dass ihr euch diese anschaut.  

Da ich es zudem sehr großzügig und nett finde, dass wir als kleiner Blog immer noch zu einigen Pressevorführungen eingeladen werden, habe ich mir selbst versprochen, dass - wenn ich es zeitlich denn mal zu einer PV schaffe - dann immer auch eine Rezension dazu folgt.

Aus diesem Grund folgt hier nun eine kleine Lobeshymne bzw. generelle Empfehlung für meine ABSOLUTE Lieblingsserie, und das vielleicht einzige, was 'fanmäßig' am ehesten an meine Twilight-Leidenschaft rankommt: Downton Abbey.

In den Twilight-Büchern liest Bella Bücher wie Stolz und Vorurteil oder Sturmhöhe.. Auch Downton Abbey zählt zu diesen Period Dramas. Wenn euch Bella mit ihren Büchern also auf den Geschmack von britischen Klassikern gebracht hat, dann glaube ich, dass Downton genau das richtige für euch sein wird. 
Universal Pictures International Germany GmbH
Der Film ist eine Fortsetzung der Serie - allerdings nun zum ersten Mal auf der Kinoleinwand zu sehen.  Hier ist der Trailer:


Solltet ihr die Serie nicht kennen, werdet ihr wahrscheinlich so reagiert haben:


Auch wenn ich dem Film natürlich so viele Zuschauer wie möglich wünsche, macht es in diesem Fall einfach wenig Sinn, hier nun klassisch die Handlung anzuteasern und den Film zu rezensieren, da es für Nicht-Fans ziemlich schwierig und mehr anstrengend als unterhaltend sein wird, den Film zu schauen, wenn man die Serie nicht kennt. 😉 Für alle, die die Serie kennen und wissen wollen, ob sich der Film lohnt gibt es ganz am Ende des Posts eine Rezension.

Anders als in Großbritannien, wo die Serie seit Ausstrahlung der ersten Staffel 2010 sämtliche Rekorde in Sachen Einschaltquoten und Auszeichnungen brach, ist die Serie in Deutschland nie richtig durch die Decke gegangen. Laut Wikipedia liefen die ersten Staffeln (der insgesamt sechs) immer kurz vor der Weihnachtszeit im ZDF, doch auch das nie zur Primetime. Trotzdem ist sie auch hier nicht unbeliebt und ich glaube, das hat auch damit zu tun, dass sie sich sehr gut rumspricht!!

Auch ich bin total zufällig darauf aufmerksam geworden: Ich hatte wirklich noch NIE von dieser Serie gehört, bevor ich die erste Staffel geschaut habe. Weder haben es mir Freunde empfohlen, noch hab ich darüber gelesen, sondern ich schlenderte ganz normal durch den Buchladen und mir sprangen die DVDs ins Auge (da sie im Sonderangebot waren 😅). Auf dem Cover erkannte ich Maggie Smith ("Ahh cool, McGonnagal") und Hugh Bonneville ("Oh, der spielt in Paddington mit") und hab mich einfach mal rangewagt - beste Entscheidung ever!



Worum geht es in der Serie?

Wenn es eine Serie gibt, die man als 'very british' bezeichnen kann, dann ist das wohl diese hier. Die Serie beginnt im Jahr 1912 und dreht sich um das Leben der Crawley-Familie upstairs und den Bediensteten downstairs auf dem englischen Anwesen Downton Abbey in Yorkshire. Lord Grantham (Hugh Bonneville) lebt mit seiner Frau (Elizabeth McGovern) und seinen drei Töchtern in dem großen Haus und führt ein priviligiertes, aristokratisches Leben. Die Handlung beginnnt mit dem Untergang der Titanic: Mit ihr gingen auch zwei männliche Verwandte der Crawleys unter: die Erben des Anwesens, die im Falle des Todes von Lord Grantham das Vermögen und Anwesen übernommen hätten (da weibliche Nachfahren zu dieser Zeit nicht erben durften). Dieses Ereignis bringt nun alles durcheinander und bringt einen neuen Erben ins Spiel, den die Familie zuvor nie getroffen hat: Matthew Crawley (Dan Stevens), ein entfernter Cousin und Anwalt, zieht mit seiner Mutter Isobel (Penelope Wilton) nach Downton Abbey, um sich mit seinem zukünftigen Leben als Lord und seiner 'neuen' Familie vertraut zu machen. Das passt den Crawleys natürlich nicht so gut...

Universal Pictures Home Entertainment 
Auch wenn ich nun vor allem auf die Handlung upstairs eingegangen bin, gehört die Hälfte der Screentime genauso auch den Bediensteten. Da gibt es Kammerzofen, Hausmädchen, Butler und Chauffeure, die ebenfalls mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen haben und rund um die Uhr dafür sorgen müssen, dass es ihren Vorgesetzten an nichts fehlt und das Haus sauber und präsentabel aussieht. 


Was macht die Serie so besonders?

Zunächst einmal sind es für mich die Figuren... Anders als in anderen Serie gibt es bei Downton einfach keine klaren Hauptfiguren, sondern es sind immer gut 20 Charaktere an der Handlung beteiligt und wichtig. Dabei werden trotz gesellschaftlicher Hierarchie zu dieser Zeit, die Figuren vollkommen gleich behandelt. Über die Staffeln hinweg bekommt jede Figur mal ihren "Moment to shine" und so lernen wir wirklich jeden einzelnen kennen und lieben. Auch das ist das Tolle an der Serie, wie ich finde: Es gibt keine Antagonisten. Natürlich entstehen Konflikte und Figuren tun unrecht, doch im Verlauf der Serie erfährt man oft, warum ein Charakter so gehandelt hat und verzeiht ihm oder ihr. 

Die komplette (!!!) Serie wurde übrigens von einer einzigen Person geschrieben, nämlich Julian Fellowes. Er kommt selbst aus der britischen Upperclass, wie man so schön sagt, und hat vor Downton schon einige Drehbücher oder auch Romane geschrieben, die sich immer wieder mit dem edwardischen oder viktorianischem Zeitalter in England auseinandersetzen. Für sein Drehbuch des Films Gosford Park, der absolut großartig und spannend ist, erhielt er übrigens auch einen Oscar! Dadurch das die Serie über 6 Staffeln hinweg also keinen Wechsel des Autorenteams verkraften musste, sondern sich im Erzähltempo oder -art nie veränderte, verliert Downton Abbey auch nie an Qualität. 

Ein bisschen konnte man es vielleicht auch schon aus der Handlung rauslesen, aber was ich zudem absolut liebe, ist die ständige Einbindung der Handlung in die (englische) Geschichte. Nicht nur, dass die Serie bis ins kleinste Detail mit authentischen Kostümen und Requisiten ausgestattet ist, es geht auch immer wieder um reale Ereignisse, die für die Charaktere eine wichtige Rolle spielen. Hier nur einige Beispiele: die jüngste Tochter des Lords (Jessica Brown-Findley) schließt sich der Frauenbewegung an, die für das Wahlrecht kämpft, die 2. Staffel widmet sich komplett dem ersten Weltkrieg und das Personal muss sich immer wieder mit neuen technischen Geräten, wie etwa dem Toaster oder einem Kühlschrank, auseinandersetzen. All dies hat mein Geschichtswissen wirklich enorm verbessert, sodass ich über diese Epoche wirklich noch sehr viel mehr erfahren möchte. Auch wenn ich kein großer Freund der heutigen britischen Monarchie bin und es absolut richtig war, diese Klassentrennungen und Lebensstile abzuschaffen, wie sie noch vor 100 Jahren existierten, find ich es sehr spannend, dass mir Downton Abbey zeigt, wie das Leben damals ausgesehen haben könnte, und mit welchen gesellschaftlichen und auch politischen Herausforderungen alle Menschen, ob adlig oder nicht, zu kämpfen hatten.

Auch die Kulisse ist einzigartig: Denn alle Szenen und Aufnahmen, die das "obere" Leben zeigen und wo sich Dinners, Bälle oder sonstige Veranstaltungen abspielen, wurden nicht in einem Studio gedreht, sondern auf Highclere Castle. Das Anwesen ist etwa eine Stunde von London entfernt und stellte sich aufgrund seiner Größe und der Einrichtung als die perfekte Location für die Serie heraus. Wie es sich als ultimativer Fan gehört, habe ich das Anwesen auch letztes Jahr besucht und es war so ziemlich der coolste Tag ever (Aber das verdient einen eigenen Post 😉).

Nein, kein Filmstill, sondern mein eigenes Foto <3
Am aller-allerschönsten allerdings sind einfach die Kostüme.. Da es zu der damaligen Zeit für Aristokraten üblich war, sich 3-4 Mal am Tag umzuziehen, sehen wir entsprechend auch eine Unmenge an Kostümen, Hüten und Kleidern, die einfach soooooooooooooooooooo hübsch sind und ich am liebsten alle tragen würde 😍 (bis mir dann wieder einfällt, dass heutzutage niemand mehr Hüte trägt ^^)


Am Anfang sagte ich schon, dass diese Serie seeeeeehr britisch ist, weshalb ich jedem von euch nur empfehlen kann, die Serie im Original zu gucken, denn es klingt einfach toll! All die Lords und Ladys mit diesem überaus deutlichen, gehobenen Akzent sprechen zu hören, lässt einen gleich selbst zur Adligen werden, aber auch an die lokalen Dialekte der Bediensteten von Irisch bis Schottisch und natürlich dem Yorkshire-Dialekt gewöhnt man sich mit der Zeit.


Die beste Figur?
Ohne Zögern ist meine Antwort da ganz klar: MAGGIE SMITH 💘 Sie spielt die Dowager Countess "Grafenwitwe" of Grantham, also die Mutter des Lords und sie ist die absolut BESTE. Mit ihren Zitaten hat sie sich ohnehin schon unsterblich gemacht, doch ihre Ratschläge als Mutter, Großmutter oder Freundin erweisen sich immer wieder als unentbehrlich. Wenn ihr sie als McGonnagal in Harry Potter mochtet, dann werdet ihr sie in Downton Abbey VERGÖTTERN (Und nein, ich übertreibe nicht!!!)



Der Film

Nach 6 Staffeln mit insgesamt 53 Folgen ist die Serie 2015 eigentlich zuende gegangen. Im Gegensatz zu Game of Thrones hab ich bisher auch von absolut niemandem irgendwelche Beschwerden über das Ende gehört ^^ Mehr Happy End ging echt nicht. Aber wie das dann meist so ist, war auch das nicht genug. Die Umsetzung einer weiteren Staffel erwies sich aufgrund der Verpflichtungen der Schauspieler dann als unmöglich (20 Hauptdarsteller nochmal zusammenzutrommeln, ist halt doch nicht so leicht), aber immerhin hat es dann nach 3 Jahren (!) geklappt, nochmal für einen Film zusammenzukommen - Thank God!



Um euch die Freude und Überraschung beim Schauen der Serie nun nicht vorweg zu nehmen, kommen einfach nur ein paar Hardfacts zum Film. Wenn ihr die Serie durchgesuchtet habt, ist es sowieso unmöglich, sich den Film dann nicht anzuschauen ;)


  • Der Film spielt 1927
  • Die Königin & der König kommen zu Besuch
  • Alle Charaktere der Serie sind mit dabei
  • Es wird gelacht. Es wird geweint. 💕
Ich könnte wahrscheinlich noch stundenlang weiterschreiben und Aspekte erwähnen, die die Serie so unwiderstehlich machen. Natürlich bin ich bei diesem Post vor allem davon ausgegangen, dass ihr die Serie nicht kennt, aber vielleicht (bzw. HOFFENTLICH) gibt es ja schon ein paar Fans unter euch, die mit Downton Abbey schon vertraut waren. Wenn ihr also Lust habt, ein bisschen darüber zu plaudern, dann kontaktiert mich gerne: msstewartmrpattinson@gmail.com oder auf unserer Facebook-Seite ;)

Laut der Bingeclock dauert es übrigens 2 ganze Tage und 8 Stunden, die komplette Serie durchzuschauen. Da der Film erst am 19. September 2019 ins Kino kommt, habt ihr also theoretisch noch Zeit pünktlich zum Kinostart auf dem neuesten Stand zu sein #nichtsistunmöglich 😄 Natürlich könnt ihr euch auch - YouTube sei Dank - diverse Recap-Videos anschauen. Allerdings werdet ihr dann ziemlich gespoilert, denn auch Downton Abbey ist nicht frei von Toden, Affären und Geheimnissen ;)

Und um schön intertextuell zu bleiben, werf ich zum Abschluss mal dieses La La Land Zitat in den Raum:
"People love what other people are passionate about."
Ich glaube, dass ich diese Serie sehr magt, hab ich mehr als deutlich gemacht und ich hoffe, meine Leidenschaft hat euch nun angesteckt 😊 Alle Staffeln, auf deutsch und auf englisch, gibt es übrigens auf Amazon Prime! Ein bisschen Twilight steckt übrigens auch in Downton Abbey: In ein paar Folgen spielt Myanna Buring mit, in Breaking Dawn spielt sie Tanya. Beide ihre Rollen sind zwar eher unsympathisch, aber *hey* die Connection ist da :D

--- Rezension nach dem *Klick*

Rezension: Downton Abbey - Der Film


Als letztes Jahr die Ankündigung kam, dass der Downton-Film kommt, hab ich mich wirklich sehr gefreut. Denn auch wenn ich Fortsetzungen, Prequels, oder sonstigen Auskopplungen von eigentlich auserzählten Geschichten immer sehr skeptisch gegenüberstehe, mache auch ich mal Ausnahmen 😁 Das war bei Mamma Mia 2 so, und auch bei Downton Abbey. Da bereits bekannt war, dass sich weder das Schauspielensemble, noch das Team hinter der Kamera ändern wird, bin ich von Vornherein mit einem guten Gefühl an die Sache rangegangen. Diese Serie mit einem 2-stündigen Film zu verhunzen erschien mir als ziemlich unmöglich und ein Glück wurde ich auch in keinster Weise enttäuscht!! Auch die Storyline ist clever gewählt: Die Königin und der König von England machen eine Stipvisite auf Downton und nicht nur upstairs, sondern auch downstairs sind die Menschen voller Aufregung, denn dass der King zu Besuch kommt, erlebt man wohl nur einmal im Leben. Dieses einmalige Event passt also auch ziemlich gut zum "einmaligen" Filmevent, das es nun gibt. 

Universal Pictures International Germany GmbH

Schon nach den ersten Sekunden fühlt man sich eigentlich wie Zuhause.. die bekannte Melodie erklingt und eine lange, beeindruckende Kamerafahrt führt uns an Downton heran.. Innen drin hat sich - natürlich - nichts verändert und dem Personal bei ihren täglichen Arbeiten zuzusehen, wirkt auch schon wie Routine. Ein paar weitere neue Charaktere gibt es dennoch,  die aber weder die Show stehlen, noch total überflüssig sind, sondern genau den passenden Ausgleich zwischen Abwechslung und Altbekanntem bringen. 

So fühlt sich der Film eigentlich einfach wie eine verlängerte Weihnachtsfolge an. Einzig das Erzähltempo hat ein bisschen an Fahrt aufgenommen und es passiert wirklich ziemlich viel in diesen 120 Minuten. Die Fans kommen in jedem Fall auf ihre Kosten und erleben sehr schöne emotionale Momente. Da eben keine komplette Staffel zur Verfügung stand, kommen nicht alle Lieblingscharaktere groß zur Geltung, aber das fand ich nicht weiter schlimm und war erwartbar. Immerhin sind trotzdem alle dabei und die bekannten "Ensemble-Szenen" gibt es dennoch ausreichend. Ganz besonders schön fand ich eine Szene zwischen Mary und Violet.. da holt ihr am besten schonmal eure Stofftaschentücher aus der Tasche, denn da wird kein Auge trocken bleiben. 💝 Trotz des vertrauten Gefühls war eine Sache definitiv neu: die große Leinwand!! All die Kostüme und Sets mal in Nahaufnahme sehen zu können, war für mich das Highlight. Besonders gefallen hat mir auch die Kameraarbeit. Es gibt zahlreiche, beeindruckende lange Kamerafahrten durch das Haus. Ob hoch und runter, kreisend oder als Vogelperspektive im Ballsaal.. Die vielen Ideen rauben einem wirklich den Atem und wirken absolut angemessen für den royalen Besuch. 

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Meine Erwartungen wurden erfüllt und das Kino verlässt man einfach mit einem schönen Gefühl. In einem Promo-Interview haben die Schauspieler letztens erwähnt, dass es für die britische Bevölkerung eine perfekte Ablenkung vom derzeitigen politischen Geschehen im Land ist.. Da kann ich nur zustimmen. Für zwei Stunden vergisst man einfach alles um einen herum und lebt in dieser vergangen, prunkvollen Welt, die zwar bei weitem nicht besser war als die Welt, in der wir jetzt leben, aber für diesen Moment trotzdem perfekt erscheint..

Have a marvellous time, my darlings!





Downton Abbey - Ab 19. September 2019 im Kino. Im Verleih von Universal Pictures.

Regie: Michael Engler
Drehbuch: Julian Fellowes
Cast: Hugh Bonneville Laura Carmichael, Jim Carter, Brendan Coyle, Michelle Dockery, Kevin Doyle, Joanne Froggatt, Matthew Goode, Harry Hadden-Paton, David Haig, Geraldine James, Robert James-Collier, Simon Jones, Allen Leech, Phyllis Logan, Elizabeth McGovern, Sophie McShera, Tuppence Middleton, Stephen Campbell Moore, Lesley Nicol, Kate Phillips, Maggie Smith, Imelda Staunton, Penelope Wilton