Samstag, 19. Oktober 2019

THE KING - Rezension & Kinotipp

Vielleicht werden sich jetzt einige von euch wundern, warum ich "The King" als Kinotipp erwähne..


Bildergebnis für robert pattinson gif huh

..daher erstmal ein kurzer (aber notwendiger!) Exkurs, bevor es zur eigentlichen Kritik zum Film geht.

Wie ihr sicherlich schon mitbekommen habt, ist der Film eigentlich eine vollständige Netflix-Produktion und somit primär erstmal nicht als Kinofilm vorgesehen. Es werden jährlich Hunderte von Filmen produziert, die nur für den "kleinen" Bildschirm bestimmt sind, und auch Netflix hat sich ja vor allem auf Serien konzentriert. Doch da immer mehr große Filmemacher*innen und Schauspieler*innen für Netflix drehen, swird auch die Qualität dieser Filme immer höher und es locken hohe Preise und internationale Anerkennung. Doch für Awards wie die Oscars oder Golden Globes MÜSSEN Filme in den USA im Kino gelaufen sein! Daher ist Netflix gezwungen, wenigstens für ein paar Tage seine Filme an Kinos zu vermieten. Genau das ist der Grund für den derzeitigen Branchenkrieg, in dem sich die Kinobrache mit Netflix befindet. Für mich als überzeugte Cineastin und große Unterstützerin des Kinos ist es auch verständlich. Seit vielen Jahrzehnten gibt es das klassische Auswertungsfenster, welches bestimmt, wie viele Tage den Kinos die Erstauswertung vorbehalten ist, bevor ein Film auf DVD, VoD oder im Fernsehen laufen darf. Nun aber kommt Netflix und stellt seine eigenen Regeln auf: Sie bieten ihre Filme nur für wenige Wochen im Kino an, bevor sie die Filme sofort für all ihre Nutzer zugänglich machen. Verständlicherweise machen die meisten Kinos da nicht mit - auch wenn es natürlich auch für die Kinobetreiber hart ist, solche starken Titel abzulehnen. Aber hier geht es nunmal ums Prinzip und für die Kinos ja auch um ihre Existenz. 

Anscheinend sehen nicht alle Kinos das so kritisch, denn in ausgewählten Kinos wird der Film gezeigt! Berlin war (wenig überraschend) also auch einer der Spielorte, weshalb ich mich mit einer  langjährigen Twilight-Freundin am Freitag auf den Weg nach Friedrichshain machte, um den Film im ' B-Ware Ladenkino' anzuschauen. Wir beide kannten das Kino nicht, aber waren total entzückt von dieser kleinen Kinoperle. Das Kino hat immerhin drei Säle - diese sind zwar eher wie so kleine Wohnzimmerkinos, aber wirklich super gemütlich. Das Foyer ist wie ein kleines Museum, bestückt mit vielen bunten Sofas und Sitzecken. Die Gänge zu den Sälen erinnerten an eine Altbauwohnung, vollgestopft mit endlosen DVD-Regalen. Denn neben dem Kino ist der Betrieb vor allem eine Videothek - mit über 15.000 DVDs! Da ging ein bisschen mein Film-Herz auf... Filme wie etwa Clouds of Sils Maria haben wir auch entdeckt.. <3 

Kommen wir aber zu The King. Der Film wird am 1. November 2019 weltweit abrufbar sein. Und alles was ihr dafür braucht ist ein Netflix-Account. Okay, ein großer Fernseher wäre auch nicht schlecht ;) Aber theoretisch könnt ihr es auch auf eurem Smartphone im Bus sehen. Das perfekte Seherlebnis ist ja für jeden etwas anderes 😉

Der Film wurde in OmU gezeigt, und das MÜSST ihr auch einfach in OmU gucken!! Der einzige Grund dafür ist - ROOOOBÄÄÄÄÄRTTTTTT. (gleich mehr dazu) Entgegen unseren Erwartungen, dass es dieses super-intellektuelle Shakespeare-Britisch wird, ist es ziemlich einfach zu verstehen und generell auch eine einfache, recht moderne Sprache. Also mit deutschen Untertiteln hat man nicht viele Probleme.

Bild zu The King von David Michôd

Während wir auf den Einlass gewartet haben, haben wir beide mal zurück geblickt und festgestellt, dass wir seit Twilight wirklich jeden (!!) Film mit Rob im Kino gesehen haben.. Und da war wirklich auch einiger Schrott dabei ^^ Rob hat uns jedenfalls nicht verschont was ausgefallene Rollen angeht, aber The King ist nochmal eine ganz andere Liga 😄 Die wenigen Szenen die Rob hat sind wirklich unglaublich unterhaltsam. Das komische daran ist, dass man echt nicht sagen kann, ob seine Performance jetzt gut oder kacke ist.. denn sie ist vor allem eins: VÖLLIG OVER THE TOP!!


Ähnliches Foto

Kurz zur Handlung und seiner Figur: Der titelgebende King ist nicht Rob, sondern Timmy Chalamet. Er spielt König Heinrich bzw. King Henry, der nach dem Tod seines Vaters (Spoiler: nach ca 20 Minuten) der neue Herrscher Englands wird. Aufgrund seines jungen Alters wird er nicht wirklich ernst genommen. Ein "besonderes" Geschenk vom Sohn des französischen Königs (Rob) ist für ihn dann eine so harte Beleidigung, dass er sich dazu entscheidet gegen Frankreich in den Krieg zu ziehen. All das ist praktisch Akt I und II. Er und seine Gefolgschaft reisen nach Frankreich und treffen auf Rob. Bevor sie sich zum Angriff entscheiden, wollen sie - erwachsen wie sie sind - erst einmal unterhalten und es vielleicht mündlich klären 😀 Aber Rob ist so leicht psychopathisch drauf und will natürlich kämpfen.. *Boys will be Boys* Die einzig wichtige Info über Rob, oder The Dauphin, wie er eigentlich genannt wird, ist, dass er Franzose ist. Rob gibt ihm einen derart überspitzten Akzent, da ist der Koch aus Ratatouille nichts dagegen 😂😂 Aber nicht nur der Dialekt, auch das was er sagt und die Art und Weise wie er das rüberbringt ist zum Schreien komisch. Nach den ziemlich ernsten, düsteren 90 Minuten, ist Rob da eine ziemlich nette Abwechslung. Allerdings bringt es einen auch ziemlich raus. Unser Lachen konnten wir uns echt nicht mehr verkneifen, aber zum Glück waren wir auch nicht die einzigen - alle anderen im Kino haben auch ziemlich laut gelacht. Die Figur des Dauphin ist wirklich der größte Dödel überhaupt und irgendwie ist es sehr lustig, dass Rob ausgerechnet diese Rolle spielt.  Warum Rob aber überhaupt mitgemacht hat, könnte mehrere Gründe haben:
  • Er wollte mit Timothée Chalamet drehen (wer will das derzeit nicht?)
  • Er wollte nochmal mit Regisseur David Michôd arbeiten, schließlich kennen sie sich noch von The Rover
  • Er hatte noch ein paar freie Tage im Kalender und dachte sich "warum nicht?"
  • Rob ist sich für keine Rolle zu schade
  • ALLE GRÜNDE AUF EINMAL
Um den Dialekt beneiden wir ihn nicht, dafür aber um seine Haare: 

Bildergebnis für the king robert pattinson

Auch wenn wir ja wussten, dass es eine Perücke ist, hat man das echt nicht gesehen. Das Eclipse-Perücken-Trauma haben wir wohl überwunden 😆Wie es schlussendlich in der Schlacht Timmy vs. Robääähr ausgeht, wird nicht verraten ;) Abseits von Rob, ist der Film aber auch sehenswert. Wie schon angedeutet, passiert eigentlich nicht viel, es wird einfach nur seeeehr langsam erzählt. Aber das baut eine ziemliche Spannung auf und besonders die Schlacht am Ende ist visuell schon echt beeindruckend. Da kommen Schlamm, Regen, die Abendsonne und viele viele Ritterrüstungen zusammen. Zudem gibt es auch einige lange Plansequenzen (also ohne Schnitt), die ich toll fand und die auf einer großen Leinwand natürlich nochmal mehr seine Wirkung zeigen können! Natürlich ist der Film vor allem auch ein "Timothée Chalamet Film", denn er ist in fast jeder Szene. Ich mag Timmy sehr gerne und so war ich auch froh, dass er die Hauptrolle war. Aber umgehauen hat mich seine Leistung hier jetzt auch nicht ^^ Ansonsten spielen noch Joel Edgerton, Dean-Charles Chapman (Tommen Baratheon!) und Lily-Rose Depp mit (die hat aber weniger Szenen als Rob, also nicht zu sehr drauf freuen 😁

Ob The King auch in einem Kino eurer Nähe läuft, könnt ihr auf kino-zeit erfahren: https://www.kino-zeit.de/aktuelles-kinoprogramm/film/movie367862
Der nächste Film mit Rob ist "The Lighthouse" - das wird natürlich auch nochmal was richtig Krasses, aber da hab ich ja noch 4 Wochen, um mich drauf vorzubereiten :D